Das Gebiet umfasst einen Teil des bis 1992 genutzten früheren sowjetischen Truppenübungsplatzes Lieberose nördlich von Cottbus. Im Kernbereich liegen der ehemalige Große und Kleine Schießplatz. Die langjährige militärische Nutzung auf den nährstoffarmen sandigen Böden hat die großflächige Entwicklung trockener Sandheiden begünstigt, welche jedoch durch die fortschreitende Sukzession in Folge der Nutzungsaufgabe zunehmend bedroht sind. Heute zeichnet sich das Gebiet durch eine Mischung aus Wäldern und Forsten sowie eine offene bis halboffene, zum Teil stark verbuschte, Landschaft aus. Wertbestimmend sind des Weiteren die nährstoffarmen bis natürlich-eutrophen quellgespeisten Kessel- und Niedermoore, die in drei Teilbereichen vorkommen, jedoch unter erheblichem Wassermangel leiden.
Aufgrund der hohen Munitionsbelastung gilt ein absolutes Betretungsverbot. Somit ist das Gelände Teil eines großflächig unzerschnittenen, weitestgehend ungenutzten und störungsarmen Areals und somit unter anderem Rückzugsraum für den Wolf.
Anmerkung: Infolge der 24. Erhaltungszielverordnung (24. ErhZV) vom 11. September 2018 wurden die Grenzen des FFH-Gebietes angepasst.
Um die Heiden offen zu halten und seltenen Arten wie der Bärentraube Platz zur Ausbreitung zu machen, sind u.a. Gehölze zu entnehmen („Lichtstellung“) bzw. Pflegemaßnahmen durchzuführen (Mahd oder Beweidung). Auch der Wasserhaushalt der Moore soll durch die Entnahme von Bäumen verbessert werden, anzustreben wäre ein Bestockungsgrad von 30%. Eine Herausforderung ist die Klärung mit dem Umgang von Maßnahmen auf Munitionsverdachtsflächen, bzw. die ggf. notwendige Munitionsberäumung.
Sophie Desaga
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Hrsg.: Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MUGV), Potsdam (2012).