Fotos vom Netzfang

Fotos vom Netzfang

Treffpunkt an der Gedenkstätte im Belower Wald.
Rund 30 Personen nahmen an der Veranstaltung teil.
Das Netz wird in der Flugschneise der Fledermäuse gespannt-über dem Waldweg.
Das erste Tier ist ins Netz gegangen.
Die Teilnehmer kommen den Tieren ganz nah.
Der Fledermausexperte Andreas Hangenguth gibt sein Wissen weiter.
Es ist die seltene Mopsfledermaus.
Kurze Zeit später geht eine zweite Mopsfledermaus ins Netz.
Unter Anleitung der Experten dürfen die Kinder die Tiere berühren.
Insgesamt konnten 4 Mopsfledermäuse und zwei Mückenfledermäuse an diesem Abend gezählt werden.

Vergangenen Samstag folgten mehrere Kinder, Jugendliche und Erwachsene der Einladung und pirschten mit Stirnlampen gewappnet durch den dunklen Belower Wald. Fledermausexperten hatten im Wald bereits feine Puppenhaarnetze an geeigneten Stellen platziert. „Fledermäuse nutzen auch Wege und Schneisen als freie Flugstrecke“, erklärt Andreas Hagenguth, der gemeinsam mit Thomas Leschnitz und der Firma GFN Umweltpartner Fledermäuse untersucht.

An den Netzen angekommen, hieß es dann für alle Teilnehmer erst einmal warten. Zuvor hatte Frank Berhorn von der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg erklärt, dass Teile des Belower Waldes unter europäischem Schutz stehen, weil hier besondere Waldlebensräume und Arten vorkommen. „Es wird beispielsweise vermutet, dass die seltene Mopsfledermaus hier vorkommt. Um dies zu überprüfen, werden jetzt diese Netzfänge durchgeführt“, so Berhorn. Nur kurze Zeit später bestätigt sich diese Vermutung: Insgesamt vier Mopsfledermäuse gehen alleine in dieser Nacht ins Netz. Die Fledermausexpertin Claudia Kronmarck von der Firma GFN Umweltpartner erklärt, dass diese Art hauptsächlich in Wäldern vorkommt, in denen viele alte Bäume stehen, die Höhlen und Spalten aufweisen, zum Beispiel auch abgeplatzte Rinde. Diese dienen den Tieren als Wohnraum. „Sie wechseln alle paar Tage ihr Zuhause, deshalb brauchen sie ein vielfältiges Quartierangebot. Heute finden wir solche Wälder nicht mehr häufig. Der Belower Wald ist daher etwas ganz Besonderes“, so Kronmarck.

Nachdem die Tiere aus den Netzen behutsam befreit wurden, wird ihre genaue Art bestimmt. Die Augen der Kinder leuchten, als sie die Tiere aus nächster Nähe betrachten können. Scharfe, kleine Zähne und flauschiges Fell kommen zum Vorschein. Neben den Mopsfledermäusen gehen an diesem Abend noch zwei Mückenfledermäuse ins Netz. Die Experten geben zudem ihr Wissen weiter: In Brandenburg gibt es 19 unterschiedliche Fledermausarten, die alle unterschiedlich groß sind. Die Mückenfledermaus beispielsweise würde in eine Streichholzschachtel passen. Der Große Abendsegler hingegen ist im Flug etwa so groß wie eine Amsel. Je nach Art werden die Fledermäuse zwischen 8 und 30 Jahre alt. „Das ist für eine Tierart dieser Größe ein sehr langes Leben. Eine Maus wird in der Regel nicht älter als zwei Jahre.“ erklärt Andreas Hagenguth.

Und auch die verschiedenen Fragen der Teilnehmer werden beantwortet. So kann geklärt werden, dass Fledermäuse nicht herunterfallen, wenn man sie anleuchtet und auch Blut saugen unsere heimischen Arten nicht. Die Netzfänge ermöglichen - anders als Untersuchungen mit speziellen Detektoren - das Geschlecht und das Alter der Tiere zu bestimmen. Nach der kurzen Untersuchung fliegen sie sofort wieder weiter. Die Fänge dürfen nur von Experten mit besonderer Schulung durchgeführt werden. Zudem ist eine Tollwutimpfung notwendig, für den Fall, dass mal ein Tier krank sein sollte.

Am kommenden Freitag bietet die Stiftung noch einen weiteren Netzfang an. Dieses Mal im Gutspark Garz im Temnitztal. Start ist um 19 Uhr, die Teilnahme ist kostenfrei. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

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