Bericht über den Erfahrungsaustausch Wassertourismus und Naturschutz

Bericht über den Erfahrungsaustausch Wassertourismus und Naturschutz

Am 19. Februar 2019 fand im Haus der Natur (Potsdam) eine Fachveranstaltung zum Thema Wassertourismus und Naturschutz im Rahmen der FFH-Managementplanung statt. Gastgeber war die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg, welche die Bietergemeinschaft „Szamatolski / Stadt und Land Planungsgesellschaft / Alnus“ mit der Erstellung von Natura 2000 –Managementplänen beauftragt hat. Insbesondere bei der Bearbeitung der FFH-Gebiete Obere Wublitz, Wolfsbruch und Mittlere Havel Ergänzung stellte sich als eines der Problemfelder der zunehmende Wassertourismus heraus. Aus diesem Grund wurde ein Erfahrungsaustausch zum Thema Wassertourismus auf der Havel organisiert. Es kamen ca. 40 interessierte Bürger, Unternehmer, Behördenvertreter und Vertreter von Naturschutzorganisationen, die die Vorträge der sechs eingeladenen Referenten verfolgten und sich an einer konstruktiven Diskussion beteiligten.

Die folgenden Vorträge wurden von den jeweiligen Referenten gehalten:

1. Arne Korthals (NaturSchutzFonds Brandenburg): Begrüßung und Einleitung

2. Karin Maaß (Dr. Szamatolski + Partner GbR): Schutzgebiete im Einflussbereich der Havel

3. Matthias Kühn (Tourismusverband Havelland e.V.): Wassertourismus als Chance

4. Wolfram Schulz (NABU Potsdam): Vogelarten der Potsdamer Havelgewässer

5. Wolfgang Mädlow (Arbeitsgemeinschaft Berlin-Brandenburgischer Ornithologen): Wassersport,   Bootsverkehr und Vogelschutz - welche Konflikte gibt es?

6. Ole Bemmann (Huckleberry´s Floßstationen): Huckleberry´s Floßfahrten

7. Dagmar Rockel Kuhnle (Kuhnle-Tours): Warum ein Kuhnle-Tours-Hausboot kein Umweltschädling ist

Im Anschluss folgte ein reger und intensiver Austausch über Probleme wie mangelnde Informationen zu naturschutzkonformen Verhaltensregeln, Kontrollen und Beschilderung von sensiblen Bereichen auf dem Wasser. Es wurden viele konstruktive Lösungsansätze und Ideen diskutiert. Nun gilt es, Kontakte zwischen den Bootsverleihern und Vertretern des Naturschutzes aufzubauen und den Dialog fortzuführen. Seitens einiger Bootsverleiher wurde der Wunsch geäußert, eine vom NABU oder ABBO (Arbeitsgemeinschaft Berlin-Brandenburgischer Ornithologen) organisierte und geführte vogelkundliche Exkursion im Winter durchzuführen, um die Problematik der Störung von rastenden Vögeln besser zu verstehen. Auch an einer Schulung für das Personal der Bootsverleiher durch den ehrenamtlichen Naturschutz waren die Bootsverleiher interessiert. Im Rahmen der Bootseinweisungen der Kunden sollen auch naturschutzfachliche Belange stärker thematisiert werden. Dazu gehören u.a. Informationen zu Schutzgebieten, sowie besondere Verhaltensweisen um Störungen von Tieren oder Schäden an der Vegetation zu vermeiden. „Die Goldenen Regeln für Wasserwanderer“ der Stadt Brandenburg an der Havel beispielsweise sollten immer an Bord sein. Es wurde außerdem angeregt, Schutzgebiete besser zu kennzeichnen, sowohl auf dem Wasser als auch in den Wasserwanderkarten.

Ausblick

Im Nachgang der Veranstaltung kam auch die Idee auf, einen Flyer mit den wichtigsten naturschutzkonformen Verhaltensregeln zu erstellen. Dieser Flyer könnte in Zusammenarbeit mit dem behördlichen und ehrenamtlichen Naturschutz entworfen und zur Verfügung gestellt werden.

Bei Fragen und dem Wunsch nach Informationsmaterialien sprechen Sie bitte mit der Ansprechpartnerin: Ninett Hirsch

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