Gestern fand eine gemeinsame Bootsfahrt mit BUNBO, einem der größten Hausbootverleiher auf der Havel statt. Eingeladen hat der Geschäftsführer Herr Setzermann und Treffpunkt war der Standort in Plaue (Brandenburg/Havel). Mit von der Partie waren seine Crew, welche die Touristen einweisen, der Vorsitzende des lokalen Naturschutzverein Brandenburg e.V. Herr Weggen sowie Herr Pohl, Leiter der Fachgruppe Ornithologie des NABU Potsdam.

Entstanden ist die Idee einer gemeinsamen Bootsfahrt im Rahmen der Managementplanung für das FFH-Gebiet „Mittlere Havel Ergänzung“, welches sich von Pritzerbe, über Brandenburg (Havel) und Ketzin bis nach Potsdam erstreckt. Für dieses Gebiet wird derzeit ein Managementplan durch die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg koordiniert und von der Bietergemeinschaft „Dr. Szamatolski + Partner / Stadt und Land Planungsgesellschaft / Alnus“ erstellt.

Ziel der Bootsfahrt war zum einen, die Schutzgüter der Havel wie die besonderen Lebensraumtypen oder gefährdeten Arten vorzustellen, für die Belange des Naturschutzes zu werben und zum anderen, das Kennenlernen der Akteure vor Ort für einen gemeinsamen zukünftigen Austausch. Besonders wichtig war das Dabeisein der gesamten Crew, welche durch die Einweisung der Touristen eine wichtige Funktion als Multiplikatoren für den Naturschutz haben.

Vor und während der Fahrt wurden die Aspekte des Naturschutzes wie beispielsweise das vorhandene Kartenmaterial mit den Schutzgebieten auf den Tablets oder Ferngläser an Bord diskutiert. Mit den Ferngläsern wird ein zu dichtes Heranfahren an sensible Vogelarten wie beispielsweise Trauerseeschwalben unnötig und mit dem digitalen Kartenmaterial weiß jeder Bootsführer jederzeit wo er ist und kann nicht versehentlich in ein Schutzgebiet fahren.

Während der Fahrt sind weitere Ideen entstanden, wie man die Touristen noch mehr für die Natur sensibilisieren kann. Beispielsweise könnte man die Tablets mit kleinen Videos zu den auf und an der Havel vorkommenden Tier- und Pflanzenarten sowie ihren Ansprüchen erweitern. Auf diese Weise könnten die Bootsfahrer ganz nebenbei mehr über den Naturraum Havel erfahren und verstehen viel besser, welche Störwirkungen beispielsweise von zu dichtem Befahren von Trauerseeschwalben-Kolonien ausgehen können.