Mittellauf der Schwarzen Elster

Mittellauf der Schwarzen Elster

In dem Natura 2000-Gebiet „Mittellauf der schwarzen Elster“ lebt der seltene Schmetterling „Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling“ (Maculinea naustithous). In unserem neuen Projekt „Gemeinsam für Natura 2000 in Brandenburg“ möchten wir gerne den Schutz dieser seltenen Art unterstützen.

Hierzu gab es ein erstes Treffen Mitte Mai. Teilgenommen haben der Gewässerunterhaltungsverband „Kremitz – Neugraben“ und der „Gewässerverband Kleine Elster-Pulsnitz“, die Untere Naturschutz-, die Untere Wasserbehörde sowie der jährlich vor Ort kartierende Schmetterlingsexperte.

Bei dem Gespräch wurde unser neues Projekt vorgestellt. Ziel des Treffens war es zu erfahren, wie die Gewässerunterhaltungsverbände zurzeit die Deiche und Vorländer pflegen, wo Schwierigkeiten und Hemmnisse liegen und wie die Pflege naturschutzfachlich noch besser angepasst werden kann. Es wurden bereits erste Ideen gesammelt, wie unser Projekt mitwirken kann, um genau diese Dinge voranzubringen.

Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist sehr selten und steht daher sowohl in Brandenburg als auch in ganz Deutschland auf der Roten Liste. 90% der Brandenburger Population kommt in den Deichvorländern und in angrenzenden Bereichen vor. Leicht hat es der Schmetterling nicht: Die Raupe ist nahrungstechnisch an eine einzige Pflanze gebunden: Den großen Wiesenknopf, der in mageren Feuchtgrünländern wächst. Nachdem sich die Raupe hier sattgefressen hat, lässt sie sich fallen und wird von roten Knotenameisen „adoptiert“. Das heißt in deren Nest getragen und gepflegt, während die Raupe sich parasitisch von der Ameisenbrut ernährt – Pheromone gaukeln den Ameisen vor, dass es sich um ihren eigenen Nachwuchs handelt.

Aber auch wenn es sich um einen absoluten Spezialisten handelt: Eine an die Art angepasste Pflege der Grünländer durch die Gewässerunterhaltungsverbände und die Schäfer optimieren auch die Lebensräume für viele weitere Insektenarten. Etwas für diese Art zu tun bedeutet daher auch einen kleinen Baustein gegen das Insektensterben zu setzen.

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