Schnelle Havel

Schnelle Havel

Herbst 2019: Die Bruthilfe ist fast fertig! Foto: T. Wesebaum
Der Frühsommer diesen Jahres hat gezeigt: die künstliche Bruthöhle wird von den Eisvögeln gut angenommen. Foto: T. Wesebaum
Eisvogel an der Schnellen Havel - mit Fisch für seine Jungen. Foto: T. Wesebaum

Die Schnelle Havel, ein sandgeprägter Tieflandfluss zwischen Zehdenick und Oranienburg, ist Lebensader für viele selten gewordene Tier- und Pflanzenarten. In großen Bereichen ist sie noch naturnah und wo die Melioration in der Vergangenheit ihre Spuren hinterlassen hat, gibt man ihr durch ein großes Projekt - Revitalisierung der Schnellen Havel - wieder ein Stück Naturnähe zurück. Hier treffen sich noch Fischotter und Elbebiber zu einem Stelldichein.
Die Schnelle Havel bietet auch dem „Fliegenden Edelstein“, unserem heimischen Eisvogel, durch den Fischreichtum eigentlich gute Lebensbedingungen. Aber „eigentlich“ ist eben nicht der Idealzustand – da fehlt etwas – nämlich geeignete Brutstätten. Abbruchkanten im Uferbereich, wo der Eisvogel seine Bruthöhlen graben kann, gibt es kaum noch.

Für Ranger A. Christians von der Naturwacht des Naturpark Barnim ist der Eisvogel „durch sein farbenfreudiges Gefieder und seine Lebensweise schon etwas Besonderes“, deshalb wollte er etwas tun, um die Brutbedingungen für die Eisvögel zu verbessern. Und da die Schnelle Havel ein Natura 2000-Gebiet ist, suchte er bei uns, den Kolleg*innen vom Natura 2000-Umsetzungsprojekt, Hilfe und bekam sie. Relativ schnell fand er dann Menschen, die ebenfalls ein Herz für den Eisvogel haben: Eine Praktikantin von der Fachhochschule Eberswalde und Ranger T. Wesebaum von der Naturwacht im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin waren bereit, Kraft und Zeit in dieses Projekt zu investieren. Die Geldmittel für das benötigte Material (künstliche Brutröhre und Holz) konnte Herr Christians unkompliziert über ein Spendenprojekt bei der Naturwacht Brandenburg beschaffen.
Im Spätherbst 2019 war der Bau der Bruthilfe für die Eisvögel der Schnellen Havel umgesetzt und es hieß abwarten...
Die Freude war dann im Frühsommer 2020 riesig, als zugesehen werden konnte, wie emsig die Eisvögel die neu geschaffene Bruthöhle anflogen, um ihren Nachwuchs mit frischem Fisch zu versorgen. Ein schöner Lohn für die investierte Arbeit!

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