Döllnfließ

Döllnfließ

Wachtelkönig (Sebastian Hennigs)

Das Natura-2000-Gebiet Döllnfließ beheimatet gefährdete Lebensräume wie Moore und seltene Arten wie den Großen Feuerfalter oder den Wachtelkönig. Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg ist in ihrem Projekt „Unser Naturerbe schützen - Zusammen für Natura 2000 in Brandenburg“ vor Ort aktiv.

Das Natura 2000-Gebiet Döllnfließ befindet sich im Westen des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin und erstreckt sich entlang des Döllnfließes. Neben dem Döllnfließ befindet sich hier auch ein Durchströmungs- und Verlandungsmoor – ein Lebensraumtyp, der unter Natura 2000 geschützt ist. Das Döllnfließ zählt zu den wenigen verbliebenen naturnahen Fließgewässern im Biosphärenreservat. Während der Wachtelkönig früher am gesamten Döllnfließ häufig vorkam, sind die Wiesen und Feuchtbrachen bei Kappe heute die letzten Bereiche mit Vorkommen dieses Vogels. Dieser brütet ab Mai auf dem Boden des feuchten und offenen Grünlands. Ohne eine Nutzung der Flächen durch beispielsweise Mahd oder Beweidung würden diese verbuschen und auch für den Wachtelkönig verloren gehen.

Am Döllnfließ wird nicht gemäht, es findet eine Beweidung statt. Die rund 30 Schafe der Schäferin Lea Künnemann freuen sich hier über das frische Gras. Um während der Beweidung die Gelege der Wachtelkönige zu schützen, sind die Ranger aus dem Natura 2000-Projekt aktiv. Sie kontrollieren jedes Jahr von Anfang Mai bis Ende Juni den Bestand der Vögel. In diesem Zeitraum ist die Hauptrufzeit der Wachtelkönige. Ausgerüstet mit Klangattrappen sind die Projektmitarbeiter im Gelände unterwegs. „Die Tiere antworten auf die künstlich erzeugten Laute, so können die wir ihre Anzahl und ihren Standort bestimmen“, so Ranger Tobias Wesebaum, „Wir beraten die Schäferin zu verschiedenen Themen, wie beispielsweise dem Vertragsnaturschutz. Zudem besprechen wir gemeinsam, welche Teile der Flächen wann beweidet werden sollen“. Da die Gelege jedes Jahr wechseln, muss das jedes Jahr aufs Neue angepasst werden. Von der abgestimmten Beweidung profitieren auch andere Vögel die am Boden brüten, zum Beispiel die Feldlerche. Und auch der sehr selten gewordene Wiedehopf nutzt die offenen Weiden zur Suche nach großen Insekten.

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