Sie haben Fledermäuse im oder am Haus? Sie fühlen sich gestört oder machen sich Sorgen um die Bausubstanz und brauchen Rat? Diesen erhalten Sie gern von uns, den Rangerinnen und Rangern der Naturwacht Brandenburg. Als Mittlerinnen und Mittler zwischen Mensch und Natur versuchen wir, für die gesetzlich geschützten Fledermäuse sowie Sie und ihr Haus gleichermaßen eine Lösung zu finden. Wenn Sie Waldeigentümer sind, beraten wir Sie gern auch dazu, was Sie für Fledermäuse im Wald tun können und welche Fördermöglichkeiten es gibt. Beispiele aus den Naturparks Nuthe-Nieplitz und Hoher Fläming zeigen, wie erfolgreich gemeinsam etwas für Fledermäuse getan werden kann. Die Beratungsangebote finden im Rahmen des stiftungseigenen Projektes „Natura-2000-Umsetzung I“ statt, das Konzepte zum Erhalt und der Entwicklung geschützter Arten in Fauna-Flora-Habitat-Gebieten (FFH) mit Menschen vor Ort entwickelt und umsetzt.

Waldeigentümer kümmern sich um Fledermausschutz

Das FFH-Gebiet „Dobbrikower Weinberg“ liegt im Naturpark Nuthe-Nieplitz. Wir setzen dort Maßnahmen für den Erhalt der Flattertiere um. Dazu zählt auch die Beratung von Waldbesitzern, die Interesse am Fledermausschutz haben. Ein Waldeigentümer aus Nettgendorf im Nuthe-Urstromtal, der durch naturnahen Waldumbau bereits selbst zum Naturschutz beiträgt, kam beispielsweise auf die Naturwacht zu, da er einen Artikel über Fledermauskästen im Naturpark entdeckt hatte. Er freute sich über die Beratung zur Eignung seines Waldes für Fledermäuse und zur Standortwahl der Kästen. Sein Wald liegt zwar nicht direkt im FFH-Gebiet, aber das Areal wurde als geeignet eingeschätzt, da es den Fledermäusen als Verbindungskorridor dient. Dann konnte es losgehen: Gemeinsam haben wir mit dem Waldbesitzer geeignete Bäume ausgewählt, welche längerfristig aus der Nutzung genommen und somit geschützt werden. Die ausgewählten Bäume wurden markiert und die Lage mit einem GPS-Gerät eingemessen. Diese Bäume befinden sich nicht an Wegen, sodass keine Gefährdung von Totholz ausgeht. Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg hat Fledermauskästen im Rahmen des Projektes beschafft und dem Waldeigentümer übergeben. Dieser übernahm die Installation, die Platzierung und Aufhängung wurde von der Naturwacht begleitet. Die Kästen werden nun jährlich von uns kontrolliert, um die Bestandsentwicklung zu dokumentieren, und in den Wintermonaten gereinigt. Wir alle sind gespannt auf die ersten flatternden Bewohner der Kästen!

Fledermausschutz am Haus

Auch im Naturpark Hoher Fläming ist die Erhaltung und Entwicklung der Flattertiere ein wichtiges Ziel. Immer wieder erreichen uns Anrufe von Bewohnerinnen und Bewohnern des Naturparks, die Fledermäuse in oder an ihrem Haus entdeckt haben. Sie möchten gern wissen, wie Sie damit umgehen sollen? Direkt am Telefon oder vor Ort klären wir auf, wie Fledermäuse leben, dass sie geschützt sind und was getan werden kann, damit die Wohngemeinschaft funktioniert. Meist wandelt sich anfängliche Unsicherheit in Stolz darauf, Fledermäuse beherbergen zu dürfen. Zu wissen, dass im Keller Fledermäuse überwintern, ist genauso spannend, wie in einer lauen Sommernacht hunderte Fledermäuse zu beobachten, wie sie eine Wochenstube zur Futtersuche verlassen. Im Übrigen fängt jede Fledermaus bis zu 1000 Mücken pro Nacht. So lässt sich der Sommerabend im Garten noch besser genießen. Wir beraten Sie gerne, wie Sie diesen naturnah und fledermausfreundlich gestalten können.

Wenn auch Sie Fledermäuse in oder an ihrem Haus entdeckt haben oder vermuten, ihr Haus sanieren oder Ihren Garten fledermausfreundlich gestalten möchten, wenden Sie sich gern an uns. Wenn Sie zusätzlich Anreize für Fledermäuse schaffen wollen, können Sie Kästen aufhängen. Wir informieren Sie darüber, welche Kästen geeignet sind, wie Sie selbst welche bauen können und was beim Aufhängen beachtet werden muss.

Sollten Sie Wald besitzen oder Möglichkeiten für Fledermausschutz am Haus haben, melden Sie sich gern bei Ihrer zuständigen Naturwacht. Alle Standorte finden Sie unter: https://www.naturschutzfonds.de/ueber-uns/das-team/stuetzpunkte-der-naturwacht/