Das Gebiet stellt ein wichtiges Trittsteinbiotop für den Biotopverbund zwischen den kontinentalen Trockenrasen des unteren und des mittleren Odertals dar. Es liegt auf der Hangkante der Barnimhochfläche zum Niederoderbruch, die Steilhänge, Kehlen und Kuppen umfasst. Vor allem auf den trockenwarmen Kuppen sowie süd- und ostexponierten Hängen kommen auf dem Kanonenberg, dem Schloßberg sowie auf den Hängen des Schäfergrunds artenreiche, kontinentale Trockenrasen vor, die in Gebüsche trockenwarmer Standorte und Vorwaldstadien übergehen.
Anmerkung: Infolge der 16. Erhaltungszielverordnung (16. ErhZV) vom 07. März 2018 wurden die Grenzen des FFH-Gebietes angepasst.
Seit 2009 werden die meisten Steppenrasen des Gebietes mit Rindern beweidet. Insgesamt sind die Flächen artenreich und es kommen zahlreiche typische und gefährdete Arten der Trockenrasen vor, allerdings sind viele Flächen vergrast und weisen am Rand häufig eine Verbuschung auf. Es sind Unternutzungstendenzen bis hin zu Nutzungsauflassungen festzustellen. Insgesamt besteht für die Erhaltung der Trockenrasen im Gebiet eine sehr hohe überregionale Verantwortlichkeit.
Die Zauneidechse ist im gesamten Gebiet in den für die Art geeigneten Habitaten verbreitet. Es ist mit einer großen und vitalen Population zu rechnen. Die Trockenrasen im Gebiet sind als Kulturbiotope durch Nutzung entstanden und können nur durch eine Fortsetzung der Nutzung erhalten und entwickelt werden. Um sie zu erhalten, sollten sie im Optimalfall mit einer gemischten Herde (z.B. Schafe, Ziegen und Esel) beweidet werden. Da die Trockenrasen im Gebiet ein Pflegedefizit aufweisen, sind vor Beginn der Beweidung Entbuschungen oder Nachmahd notwendig.
Managementplan für das FFH-Gebiet Kanonen- und Schlossberg, Schäfergrund (DE 3149-301)
Hrsg.: Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MUGV), Potsdam (2018).