Natura 2000 in Brandenburg: Oberes Rhinluch

Oberes RhinluchNatura 2000-Managementplanung

Allgemeines

  • Größe: 2765 ha
  • FFH-Landesnummer: 463
  • Zuständiges Planungsbüro: YGGDRASILDiemer

Gebietsbeschreibung

Das NSG und FFH-Gebiet Oberes Rhinluch befindet sich nordwestlich von Berlin. Das Flusssystem des Rhins bildet das Zentrum dieses durch großflächige Moorbildungen geprägten Naturraumes. Entlang des Rhin haben sich teilweise kleine Inseln von Aue-Wäldern und feuchten Hochstaudenfluren entwickelt. Im Bereich der verlandeten Ruppiner Seenrinne, zwischen dem Bützsee und Kremmener See, erfolgte die Torfbildung auf einer Kalkmudde. Die übrigen Flächen entsprechen einem Versumpfungsmoor. Es finden sich unterschiedlich stark verlandete Torfstiche und Abgrabungsgewässer, von denen eines ein großes Krebsscheren-Vorkommen beherbergt. Auch die wenigen echten Birken-Moorwälder des Gebietes haben sich auf abgetorftem Gelände entwickelt. Auch kleine Bereiche mit kalkreichen Sümpfen konnten sich erhalten.

Der Rhin erreicht das Gebiet von Norden her durch den Bützsee. Dieser verhältnismäßig große, schwach eutrophe Flachsee wird praktisch durchgehend von einem naturnahen Ufer mit feuchten Hochstaudenfluren umrahmt, in dessen Bereich noch aktive Moorbildung statt-findet. Das Obere Rhinluch ist ein bedeutendes Reproduktionsgebiet von Elbebiber (Castor fibre) und Fischotter (Lutra lutra). Die Gewässer des FFH-Gebietes sind Lebensraum von Steinbeißer (Cobitis taenia) und Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis). Dem Linumer Teichgebiet kommt besondere Bedeutung als Paarungs- und Ausbreitungszentrum der Rotbauchunke (Bombina bombina) und Kammmolch (Triturus cristatus) zu. Die Rotbauchunke wandert aus dem Teichgebiet in überstaute Grünland- und Brachebereiche mit Pfeifengraswiesen ein. Auch ist das Gebiet ein Lebensraum für die Anhang II Arten Teichfledermaus (Myotis dasycneme), Bauchige Windelschnecke (Vertigo moulinsiana) und Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior).

Das Obere Rhinluch ist zentraler Bestandteil des bedeutendsten binnenländischen Kranichrastplatzes in Mitteleuropa auf dem westeuropäischen Zugweg sowie Brut-, Nahrungs- und Schlafhabitat für eine Vielzahl von Sumpf-, Wasser- und Greifvögeln.

Geschützte Tier- und Pflanzenarten (Auswahl)

Tiere:
  • Amphibien: Kammmolch, Rotbauchunke
  • Fische: Steinbeißer, Schlammpeitzger
  • Säugetiere: Biber, Fischotter
  • Wirbellose: Schmale Windelschnecke, Bauchige Windelschnecke

Geschützte Lebensraumtypen

  • 3260 Fließgewässer mit Flutender Vegetation
  • 6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden
  • 6430 Feuchte Hochstaudenfluren
  • 7210* Kalkreiche Sümpfe
  • 91D1* Birken-Moorwald
  • 91E0 Erlen-Eschen-Weichholzauenwälder

* prioritärer Lebensraumtyp/oder Art, es besteht eine besondere Verantwortung für ihre Erhaltung in der EU

Ansprechpartner

Lars Heling
Tel. 03 31 / 97 16 48 94
E-Mail schreiben

Download-Bereich

Zugangsdaten für passwortgeschützte Downloads sind unter Angabe der gewünschten Datei bei sita.deeg@naturschutzfonds.de erhältlich.

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