Natura 2000 in Brandenburg: Drahendorfer Spreeniederung

Drahendorfer SpreeniederungProjekt Natura 2000-Umsetzung

Allgemeines

  • Größe: 618 ha
  • FFH-Gebiet Landes-Nr.: 560
  • FFH-Gebiet EU-Nr.: DE 3751-302

Gebietsbeschreibung

Das FFH-Gebiet befindet sich innerhalb des Brandenburger Heide- und Seengebietes in der naturräumlichen Haupteinheit Berlin-Fürstenberger Spreetalniederung. Es umfasst die Spree und die angrenzenden Auenbereiche zwischen der Ortschaft Neubrück im Südosten und der Einmündung in den Oder-Spreekanal im Nordwesten auf einer Flusslänge von ca. 10 km. Naturnahe von Auenwäldern begleitete Fließgewässerbereiche mit zahlreichen Mäandern, Altarmen, glazialen Rinnen mit eingestreuten Gewässern kennzeichnen die Drahendorfer Spreetalniederung.

Geschützte Tier- und Pflanzenarten (Auswahl)

Tiere:
  • Amphibien: Kammmolch, Rotbauchunke
  • Fische: Bachneunauge, Rapfen, Schlammpeitzger, Steinbeißer
  • Säugetiere: Biber, Fischotter

Geschützte Lebensraumtypen (Auswahl)

  • Natürliche eutrophe Seen
  • Flüsse der planaren bis montanen Stufe
  • Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden
  • Brenndolden-Auenwiesen
  • Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald
  • Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen
  • Auenwälder

Mögliche Maßnahmen / Maßnahmenschwerpunkte

In den artenreichen Grünländern des Gebiets soll den Landwirten durch Beratungen zu naturschutzfachlichen Förderinstrumenten Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie eine naturschutzgerechte Bewirtschaftung dieser Flächen möglich sein könnte. Einige Flächen werden auch nicht mehr bewirtschaftet und liegen brach. Für diese Flächen soll wieder eine extensive Bewirtschaftung etabliert werden - ganz gemäß dem Konzept „Schutz durch Nutzung“.

Zu den zahlreichen Kleingewässern bzw. Altarmen sollen die Landwirte - ebenso über Beratungen – zu der Einrichtung von Gewässerrandstreifen motiviert werden, um den direkten Eintrag von Pflanzenschutzmitteln und Düngern zu minimieren – darauf reagieren viele Arten sehr sensibel, z.B. Amphibien.

In den Auwäldern bzw. Eichenwäldern auf Talsandinseln kommen viele seltene Fledermausarten sowie der Eremit vor – eine in Baumhöhlen lebende Käferart. Diese benötigen u.a. hohe Anteile von stehendem und liegendem Totholz, eine fehlender oder geringe forstliche Bewirtschaftung sowie eine gut entwickelte und meist artenreiche Strauch- und Krautschicht. Auch hier sollen durch die neuen Förderinstrumente „Vertragsnaturschutz im Wald“ den Eigentümern Anreize gegeben werden, um eine naturnäheren artenreichen Wald zu fördern.

Aktuelles

Managementplan

Managementplan für das FFH-Gebiet Drahendorfer Spreeniederung (DE 3751-302)

Hrsg.: Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MUGV), Potsdam (2012).

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