Dobbrikower Weinberg

Dobbrikower Weinberg

Fledermausexperte mit Mopsfledermaus

Das Natura-2000-Gebiet Dobbrikower Weinberg beheimatet gefährdete Lebensräume wie Sandrasen und seltene Arten wie die Mopsfledermaus. Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg ist in ihrem Projekt „Unser Naturerbe schützen - Zusammen für Natura 2000 in Brandenburg“ vor Ort aktiv. Anlässlich des Natura 2000-Tages am 21. Mai soll dieses besondere Gebiet vorgestellt werden. Erst kürzlich wurde hier in enger Abstimmung mit den Waldeigentümern ein Fledermauskastenrevier eingerichtet und Altbäume freiwillig unter Schutz gestellt. Erste Erfolge sind bereits zu beobachten. Weitere freiwillige Privatwaldeigentümer werden gesucht.

Fledermäuse im Natura 2000-Gebiet Dobbrikower Weinberg
Am Dobbrikower Weinberg wurden 11 der 18 in Brandenburg vorkommenden Fledermausarten nachgewiesen, darunter auch die sehr seltene Mopsfledermaus, die nach Natura 2000-Richtlinie unter besonderem Schutz steht. Für die Fledermäuse bietet der Weinberg mit seinen offenen Flächen und dem Wald mit zahlreichen alten Bäumen gute Lebensbedingungen. Die Altbäume sowie abgestorben Bäume weisen beispielsweise alte Spechthöhlen, abstehende Rinde oder Risse auf, die den Tieren als Wohnraum dienen. Auf den offenen Flächen finden sie zudem ausreichend Insekten als Nahrung. Ihr Lebensraum erstreckt sich über den Weinberg und die unmittelbare Umgebung des Natura 2000-Gebietes.

Hilfe für die Fledermäuse
In ihrem Natura 2000-Umsetzungsprojekt möchte die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg, zu der auch die Ranger*innen der Naturwacht Brandenburg gehören, konkrete Maßnahmen zum Schutz der Tiere entwickeln und umsetzen. Der Ranger Karsten Voigt hat hierzu das Konzept „Fledermausfreundlicher Wald im Naturpark Nuthe-Nieplitz“ erstellt. Um die Lebensraumbedingungen für die Fledermäuse weiter zu verbessern, sollen auch gezielte Maßnahmen außerhalb der Natura 2000-Gebietsgrenze in einem Umkreis-Radius von mindestens 2 Kilometer um den Weinberg erfolgen. Das Konzept sieht die Anbringung von Fledermauskästen vor. Sie dienen der Vergrößerung des Wohnraumangebots. Die Wahl der Bäume erfolgt dabei in Zusammenarbeit mit den Privatwaldeigentümern, die Ihre Bäume freiwillig dafür zur Verfügung stellen.

Sichtbare Erfolge
Bereits 30 Fledermauskästen konnten in enger Zusammenarbeit mit den privaten Waldeigentümern angebracht sowie über 50 zum Teil alte Bäume wie Kiefern und Eichen langfristig aus der Nutzung genommen werden. „Das Kastenrevier wurde bereits bestens angenommen und zur Reproduktion genutzt“, berichte Karsten Voigt, Ranger der Naturwacht und aktiv in dem Natura 2000-Umsetzungsprojekt. „Bei den Kastenkontrollen im Jahr 2020 konnten bereits 5 verschiedene Arten nachgewiesen werden, darunter Zwergfledermaus, Breitflügelfledermaus, Fransenfledermaus, Braunes Langohr und Großer Abendsegler“. Für interessierte Privatwaldeigentümer*innen: Gemeinsam mit einem Ranger oder Rangerin werden 7-10 geeignete Bäume pro Hektar ausgewählt, welche dann längerfristig geschützt werden. Die ausgewählten Bäume werden mittels Permanentspray mit einem Fledermaussymbol gekennzeichnet und ihre Lage mit einem GPS-Gerät eingemessen. Die ausgewählten Bäume befinden sich nicht an Wegen, sodass keine Gefährdung von Totholz ausgehen kann. Finanziert werden die Kästen über die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg. Es entstehen keine Kosten für den Waldeigentümer. Die Kästen werden jährlich durch die Naturwacht (Frau Helma Kipsch) auf ihren Fledermausbesatz kontrolliert. Es ist geplant, die Fledermauskästen einige Male im Jahr mit Kindern im Rahmen der Umweltbildung durch die Naturwacht zu besuchen. Bei Fragen und Interesse gibt die Naturwacht Brandenburg in Dobbrikow Auskunft: Ranger Karsten Voigt (Tel.:033732 50631).

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