Ruppiner Schweiz

Ruppiner Schweiz

Rotbauchunke (Sebastian Hennigs)

Das Natura-2000-Gebiet Ruppiner Schweiz liegt im Naturpark Stechlin Ruppiner Land und beheimatet gefährdete Lebensräume wie Moore und Buchenwälder sowie seltene Fledermaus- und Amphibien-Arten. Anlässlich des Natura 2000-Tages soll dieses besondere Gebiet vorgestellt werden. Die Ranger*innen der Naturwacht Stechlin-Ruppiner Land sind in dem Projekt der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg „Unser Naturerbe schützen - Zusammen für Natura 2000 in Brandenburg“ vor Ort aktiv. 

In dem Natura 2000-Gebiet Ruppiner Schweiz, das fast vollständig von Waldflächen bedeckt ist, dominiert der Lebensraumtyp Waldmeister-Buchenwald. In den Wäldern konnten insgesamt 13 der 18 in Brandenburg vorkommenden Fledermausarten nachgewiesen werden. Rund zwei Prozent des Gebiets sind mit Mooren bedeckt: das Brandluch ist als Lebensraumtyp Übergangs- und Schwingrasenmoor klassifiziert, es weist einzelne offene Wasserflächen auf und dient Rotbauchunke und Kammmolch als Laichhabitat. Für beide Arten trägt Brandenburg eine besondere Verantwortung, da sie innerhalb Europas schwerpunktmäßig hier vorkommen.

Um den Lebensraum dieser seltenen Arten zu schützen, setzen sich die Ranger*innen des Natura 2000-Umsetzungsprojekes für den Erhalt von Kleingewässern ein. Dabei geht es in besonderem Maße auch um die Sicherung von Kleingewässern rund um den Ort Zühlen angrenzend an das Natura 2000-Gebietes. Diese sind für den Schutz der Rotbauchunke wichtig, da sich hier das einzige größere Vorkommen dieser Art im Naturpark befindet. „Die zunehmend sehr heißen und niederschlagsarmen letzten Jahre haben dazu geführt, dass einige dieser Kleingewässer nur noch sehr wenig Wasser führen oder bereits ganz ausgetrocknet sind“, berichtet der Projektmitarbeiter Thomas Hahn. „Aktuell sind wir dabei, die Gewässer auf das noch verbleibende Vorkommen von Kammmolch und Rotbauchunke zu untersuchen und festzustellen, wie weit eine Reproduktion dort noch möglich ist“.

Diese aktuelle Bestandsanalyse bildet die Grundlage für die einzuleitenden Maßnahmen zur Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Lebensräume. „Solche Maßnahmen könnten unter anderem das Ausbaggern der verlandeten Gewässer oder auch eine Neuanlage eines Gewässers sein“, erklärt Petra Möhl, im Natura 2000-Umsetzungsprojekt als Rangerin aktiv. Erst kürzlich gab es hier erste Gespräche mit dem Landeswald-Revierförster Frank Langhoff, der diesen Maßnahmen positiv gegenübersteht. „Am einfachsten wäre es, es gäbe wieder ausreichend Niederschläge, aber die sind in Zeiten des Klimawandels nicht zu erwarten“, so die Meinung von Ranger Thomas Hahn.

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