Das FFH-Gebiet Weißes Fenn und Dünenheide befindet sich im Grenzbereich der beiden Landkreise Havelland und Potsdam-Mittelmark. Es setzt sich aus folgenden fünf Teilgebieten zusammen:
• Kiecker Fenn (35 ha)
• Weißes Fenn (23 ha)
• Feuchtbereich nordwestlich des Weißen Fenns (3,6 ha)
• Heidekomplex westlich von Marzahne (57 ha)
• Teilfläche nördlich des Marzahner Fenns (62 ha)
Die fünf Teilgebiete grenzen nicht aneinander und weisen einen räumlichen Abstand auf. Das verbindende Landschaftselement ist die in Ost-West-Richtung ausgebildete Marzahner Heide, die zusammen mit der Seelensdorfer, der Garlitzer und der Ketzürer Heide ein großflächiges Waldgebiet auf verschiedenen Dünenstandorten bildet und in die einzelne Feuchtbereiche eingebettet sind. Bei dem Heidekomplex handelt es sich laut Steckbrief des BfN (BfN 2012) um einen Binnendünenkomplex mit großen offenen Abschnitten und ausgedehnten Silbergras-Fluren und Flechtenrasen sowie Flechten Kiefernwäldern.
Anmerkung: Infolge der 6. Erhaltungszielverordnung (6. ErhZV) vom 15. Februar 2017 wurden die Grenzen des FFH-Gebietes angepasst.
Zur Verbesserung der Habitatbedingungen für Amphibien sind die Vermeidung von Fischbesatzmaßnahmen und die Reduzierung des vorhandenen Fischbestandes im Bereich des Kiecker Fenns und des Weißen Fenns anzustreben. Diese Erhaltungsmaßnahmen bilden die Grundlage für die Etablierung individuenreicher Moorfroschbestände und anderer Amphibienarten. Die offenen Dünenbereiche sind durch die Gehölzsukzession / Verbuschung sowie der Nährstoffeintrag über den Luftweg gefährdet. Ein Offenhalten der Bestände erhält auch die Habitatbedingungen für den Ziegenmelker der hier sein einziges bekanntes Vorkommen im Naturpark aufweist. Eine regelmäßige Entfernung der Gehölze ist als wichtigste Erhaltungsmaßnahme daher notwendig. Für alle Flächen mit einer deutlichen Vergrasung sind zusätzlich eine regelmäßige Mahd, der Abtrag des Mahdgutes und Bodenfreilegungen vorzusehen.
Zur Unterstützung der Zauneidechsenpopulation im Bereich des Kiecker Fenns sind an der Nordseite des Fenns beiderseits der Stromtrasse breite, trockene Saumbereiche zu entwickeln. Die Sukzession auf den neuen Offenflächen muss so gesteuert werden, dass ganzjährig gut durchsonnte Flächen vorhanden sind.
Naturwacht im Naturpark Westhavelland
Stützpunkt Süd (Milow)
Beatrice Koch
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Stützpunkt Nord (Havelaue)
Thomas Klinner
Tel. 03 38 72 / 70 025
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Managementplan für das FFH-Gebiet Weißes Fenn und Dünenheide (DE 3441-301)
Hrsg.: Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MUGV), Potsdam (2013).