Kennzeichnend für das Gebiet ist die weiträumige Offenlandschaft mit Kleingewässern und Feldgehölzen im Westen sowie mehreren Seen und ausgedehnten Quell- und Röhrichtmooren im Osten. Die Moore in der Niederung sind meist kalkhaltig und nördlich Fergitz und im Ochsenbruch auch salzhaltig. Diese Standorte, aber auch einige Halbtrockenrasen im Gebiet, weisen eine einzigartige floristische Ausstattung mit überregionaler Bedeutung auf.
Eine Besonderheit sind die Binnensalzstellen im Ochsenbruch nordwestlich des Oberuckersees. Außerdem kommen mehrere Quellkuppen, Feuchtwiesen und -wälder sowie kleinere, ungenutzte Moore im Uckertal und in der Stiergrabenniederung vor.
Anmerkung: Infolge der 16. Erhaltungszielverordnung (16. ErhZV) vom 07. März 2018 wurden die Grenzen des FFH-Gebietes angepasst.
Die Binnensalzstellen in der Umgebung des Oberuckersees sind einige der wenigen Standorte im Nordosten Brandenburgs und im Biosphärenreservat.
Die Sumpf-Engelwurz (Angelica palustris) kommt hier in größeren Beständen vor. Es sind deutschlandweit maximal 50 Fundpunkte der Art bekannt. Diese konzentrieren sich vor allem auf die Uckermark.
Das Land Brandenburg und auch das Biosphärenreservat hat also eine hohe, überregionale Verantwortung für die Erhaltung des Lebensraumes und der Art.
Aktuell befinden sich die Salzwiesen und auch die Bestände der Sumpf-Engelwurz in einem guten Pflegezustand. Um diesen weiterhin zu gewährleisten, sind enge Absprachen mit den Bewirtschaftern nötig. Zudem sollten brache Bereiche am Ufer des Oberuckersees, in denen einzelne Salzzeiger vorkommen, wieder in Nutzung genommen werden, um die Salzwiesengesellschaften zu fördern.
Die Flächen stehen in direktem räumlichem Zusammenhang mit Salzwiesen im FFH-Gebiet 736 „Oberuckersee“, auf denen im Rahmen des Projektes ebenfalls Maßnahmen durchgeführt werden sollen.
Die Pfeifengraswiesen sind einzigartig im Biosphärenreservat und eine Besonderheit im Nordosten Brandenburgs. Ihre naturschutzgerechte Nutzung ist mittelfristig gesichert, für Ihre Erhaltung besteht eine hohe überregionale Verantwortung. Hier liegen auch einige Fundpunkte des Kriechenden Sellerie (Apium repens).
Zur Erhaltung und Entwicklung der Pfeifengraswiesen muss deren aktuelle Nutzung aufrechterhalten werden. Die Flächen sollten einerseits vernässt werden, damit das Grünland nicht durch hochwüchsige Arten dominiert wird. Andererseits darf das Wasser nicht zu hoch anstehen, damit die Bestände weiterhin genutzt werden können. Um den Lebensraumansprüchen der verschiedenen Arten gerecht zu werden, sollte ein Grünlandmanagement entwickelt werden. In den Randbereichen ist auf einen teilweisen Verbleib von Schnittgut auf der Fläche zur Unterstützung der bedeutsamen Populationen der Windelschnecken (Vertigo angustior, V. moulinsiana) zu achten.
Auf den Trockenrasen und den Trockenrasenrelikten konnten zahlreiche seltene und stark gefährdete Arten nachgewiesen werden. Allerdings sind die Flächen teilweise durch Vergrasung und die Ausbreitung von Gehölzen gefährdet.
Trockenrasen sind als Kulturbiotope durch Nutzung entstanden und können nur durch eine Fortsetzung der Nutzung erhalten und entwickelt werden. Um die Trockenrasen zu erhalten, sollten sie im Optimalfall mit einer gemischten Herde (z. B. Schafe, Ziegen und Esel) beweidet werden.
Einige Bestände befinden sich aktuell in einem schlechten Pflegezustand. Dort ist vor Beginn der Beweidung eine gezielte Entnahme der Gehölze und Sträucher notwendig. Diese Maßnahme muss mehrere Jahre nacheinander durchgeführt werden. Zur Verbesserung des Erhaltungszustandes der Trockenrasen ist es zudem notwendig, sie durch Pufferzonen oder Ackerrandstreifen zu schützen. Auch die Kiefernwälder im Gebiet sollten in die Beweidung einbezogen werden.
Stützpunkt Chorin
Franziska Ulm
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Managementplan für das FFH-Gebiet Eulenberge (DE 2848-302)
Hrsg.: Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MUGV), Potsdam (2019).