Das Gebiet stellt in Verbindung mit den Wäldern im FFH-Gebiet „Poratzer Moränenlandschaft“ eines der größten unzerschnittenen Buchenwaldgebiete im Nordosten Brandenburgs dar. Im Süden, Osten und Nordosten des Grumsiner Forstes umfasst das Gebiet auch Teile der Agrarlandschaft. Es wird durch die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Bundesautobahn BAB 11 / E 28 zerschnitten. Eine Besonderheit ist das im Westen gelegene Gebiet des Mellnsees, eines der prioritär zu schützenden, großflächigen Moore im Land Brandenburg. Das durch das Relief bedingte Nebeneinander von feuchten und trockenen Standorten sorgt für eine einmalige Standort- und Habitatvielfalt. Im Randbereich des Melln kommen neben Mähweiden Pfeifengraswiesen vor, in denen seltene Arten, wie zum Beispiel Orchideen nachgewiesen werden konnten.
Anmerkung: Infolge der 16. Erhaltungszielverordnung (16. ErhZV) vom 7. März 2018 wurden die Grenzen des FFH-Gebietes angepasst.
Die Pfeifengraswiesen des Gebietes werden insgesamt durch Entwässerung, Nutzungsauflassung oder zu starker Vernässung beeinträchtigt. Einige Flächen sind bereits sehr lange aufgelassen und werden von Pfeifengrasbeständen dominiert, in denen einige Feuchtwiesenrelikte vorkommen. Zur Erhaltung und Entwicklung dieser Flächen ist eine Wiederaufnahme der Nutzung notwendig. Die Nutzung der aktuell gepflegten Pfeifengraswiesen ist aufrecht zu erhalten werden, um diese Flächen als genetischen Pool und Ausgangspunkt der Ausbreitung typischer Arten wie z.B. dem Sumpf-Glanzkraut (Liparis loeselii) zu erhalten. In den Randbereichen ist auf einen teilweisen Verbleib von Schnittgut auf der Fläche zur Unterstützung der bedeutsamen Populationen der Windelschnecken (Vertigo angustior, V. moulinsiana) zu achten.
Stützpunkt Milmersdorf
Klaus-Christian Arndt
Tel. 03 98 86/ 57 65
E-Mail schreiben
Managementplan für das FFH-Gebiet Grumsiner Forst/Redernswalde (DE 2949-302)
Hrsg.: Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MUGV), Potsdam (2020).