Natura 2000 in Brandenburg: Netzwerktreffen Bischdorf

Bischdorf (11.07.2023) – Zum Schutz der biologischen Vielfalt ist ein effizienter Naturschutz besonders auf landwirtschaftlichen Flächen erforderlich. Mit Förderprogrammen, Managementplänen und gesellschaftlichen Anforderungen umzugehen, stellt für die Bewirtschaftung eine Herausforderung dar. Um die Landnutzer*innen zu unterstützen, haben sich über 30 Akteure aus dem Bereich Agrarnaturschutz bei einem Netzwerktreffen auf dem Angerhof Bischdorf rund um die Themen Agrarförderung und Naturschutz ausgetauscht. 
 

Mehr Gewicht für Natur- und Artenschutz

Landwirtschaftsbetriebe sind Schlüsselakteure, die durch ihre tägliche Arbeit dem Arten- und Naturschutz mehr Gewicht verleihen können. Mit der neuen Agrarförderperiode können sich sowohl konventionell als auch ökologisch wirtschaftende Landwirtschaftsbetriebe im Rahmen der Beratungsrichtline des Landes Brandenburg beraten lassen. Um eine optimale Beratung zu gewährleisten und sich auszutauschen, kamen neben anerkannten Landwirtschaftsberater*innen auch Mitarbeitende aus den neu formierten Natura-2000-Teams des Landes Brandenburg, der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg e.V., des Deutschen Landschaftspflegeverbandes, der Humboldt-Universität zu Berlin sowie von unteren und oberen Naturschutz- und Landwirtschaftsbehörden aus Süd- und Mittelbrandenburg in Bischdorf zusammen.
 

Bestandsaufnahme und Austausch

In Kleingruppen haben die Teilnehmer*innen diskutiert und positive Anreize im Bereich des Agrarnaturschutzes ausgemacht, wie z.B. die Honorierung artenreichen Grünlandes durch den Nachweis von Kennarten für die Öko-Regelung 5. Zu diesem und anderen Themen der Agrarnaturschutzberatung bietet die Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg e.V., ein Kooperationspartner des Treffens, Fortbildungen an. Einen aktuellen Überblick über Fördermöglichkeiten des Landes lieferte zudem eine Mitarbeiterin des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz. Aber auch Defizite, wie unzureichende und kurzfristige Informationen zu aktuellen Programmen bei den Agrarförderanträgen sowie lange Informationswege, konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Netzwerktreffens ausmachen. Auch die Frage, wie der Mehrwert von Naturschutzmaßnahmen richtig kommuniziert und Einkommensverluste angemessen ausgeglichen werden, waren ein wichtiger Teil der Diskussion. Beide Punkte sind essenziell, um bei den Landwirtschaftsbetrieben Akzeptanz zu erreichen und um langfristige und vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen.
 

Einblick in Natura 2000

Neben dem fachlichen Austausch bot der Tag auf dem Angerhof auch die Gelegenheit, die Strukturen im Bereich der Natura-2000-Maßnahmenumsetzung vorzustellen. Natura 2000 ist ein EU-weites Netz von Schutzgebieten zur Erhaltung gefährdeter oder typischer Lebensräume und Arten. Um diese Gebiete auch außerhalb der nationalen Naturlandschaften zu betreuen, hat das Land Brandenburg in einer Kooperation zwischen dem Landesamt für Umwelt und der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg fünf Natura-2000-Teams gebildet. Die Teams bieten nun direkte Ansprechpartner vor Ort mit Büros beispielsweise in Cottbus und Wünsdorf. Brandenburg geht damit einen neuen Weg in der Maßnahmenumsetzung. Schließlich verteilen sich die Schutzgebiete über ganz Brandenburg. Um die Situation von Pflanzen, Tieren und ihren Lebensräumen dauerhaft zu verbessern, ist der schnelle und unkomplizierte Kontakt mit den Menschen vor Ort, zum Beispiel mit den Landnutzer*innen, unabdingbar. 

Zum Abschluss der Veranstaltung stellte Helmuth Richter, Geschäftsführer der Bäuerlichen Produktionsgemeinschaft Saßleben, die moderne, vollautomatische Bio-Milchviehanlage vor. Denn Agrarnaturschutz bedeutet auch, dass sowohl ökologische als auch ökonomische Belange bei der Nahrungsmittelproduktion der Agrarbetriebe in Einklang gebracht werden.

Natura-2000-Team Süd
Von-Schön-Straße 7
03050 Cottbus
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Natura-2000-Team Mitte
Hauptallee 116/3
15806 Zossen- Wünsdorf
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Team des Modellprojekts Naturschutzberatung Brandenburg
i.V. Ulrike Knuth und Chris Menne (FÖL e.V.)
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www.naturschutzberatung-brandenburg.de