Das FFH-Gebiet Obere Nieplitz hat eine lineare Struktur und verläuft von der Quelle der Nieplitz am Rand des Flämings bei Frohnsdorf über Treuenbrietzen, Niebelhorst, Buchholzer Mühle, Salzbrunn, Beelitz bis nach Zauchwitz. Es umfasst die Obere Nieplitz und die ihr zugeordneten Fließe und Gräben, wie das Bardenitzer Fließ, den Friedrichsgraben, den Mühlengraben oder den Graben 550. Das Fließgewässersystem ist durch verschiedene Gewässerregulierungen geprägt. Daneben sind kleinere Feucht-wiesen und Laubmischwälder, ein Wald bestandener Dünen-komplex bei Niebel/Buchholz, ein Sauer-Zwischenmoorbereich bei Elsholz sowie Binnensalzstellen bei Salzbrunn und Schlalach Bestandteile des FFH-Gebiets Obere Nieplitz.
Anmerkung: Infolge der 3. Erhaltungszielverordnung vom 19. Oktober 2016 wurden die Grenzen des Gebiets angepasst.
Die künstlich angelegten Kleingewässer wie Apothekerteich, Reichhelmsteich, Nichelmanns Teich, Mühlenteich bei Hermanns-mühle oder Forellenteich, sind potenzielle Habitatgewässer für Amphibien. Für eine Verbesserung des Erhaltungszustandes sollten naturnähere Strukturen geschaffen werden, die auch die Etablierung von Amphibien erleichtern. Dazu sind mittelfristig die ufernahen Gehölze bei Bedarf zu entfernen. Mit dieser Maßnahme wird auch die Beschattung von Reproduktionsbereichen von Libellen und Amphibien herabgesetzt.
Gefährdungen für Fledermäuse und Käfer in dem Gebiet gehen vom Verlust der strukturreichen Altbäume aus. Ein Erhalt der Populationen setzt den Erhalt der alten, höhlenreichen Eichen-bestände voraus. Insbesondere die von Eremiten besiedelten und gekennzeichneten Eichen dürfen nicht entnommen werden. Außerdem sollten weitere Alt-Eichen (z.B. als Methusalem-Bäume) und Altholzinseln als nutzungsfrei ausgewiesen werden, um eine Vernetzung von Altbäumen zur Ausbreitung von totholzlebenden Käferarten und als potenzielle Quartierbäume für Fledermäuse bereitzustellen.
Zum Schutz des Großen Feuerfalters sollte die Ufermahd in den betroffenen Bereichen nach Artenschutzgesichtspunkten durch-geführt werden.
Für den Erhalt der Binnensalzstellen sind hohe Grundwasser-stände, mit zumindest periodisch aufsteigendem Grundwasser zu gewährleisten. Außerdem ist eine Extensivierung der Flächen-nutzung anzustreben.
Naturwacht im Naturpark Nuthe-Nieplitz
Stützpunkt Treuenbrietzen
Ingo Höhne
Tel. 03 37 48 / 13 573
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Stützpunkt Dobbrikow
Paula Menzel
Tel. 03 37 32 / 50 631
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Managementplan für die FFH-Gebiet Obere Nieplitz
Hrsg.: Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MUGV), Potsdam (2015).
In diesem Projekt ist die Stiftung ebenfalls in dem Natura 2000-Gebiet aktiv:
www.life-trockenrasen.de