Natura 2000 in Brandenburg: Obere Nieplitz

Allgemeines

  • Größe: 596 ha
  • FFH-Gebiet Landes-Nr.: 596
  • FFH-Gebiet EU-Nr.: DE 3843- 301

Gebietsbeschreibung

Das FFH-Gebiet Obere Nieplitz hat eine lineare Struktur und verläuft von der Quelle der Nieplitz am Rand des Flämings bei Frohnsdorf über Treuenbrietzen, Niebelhorst, Buchholzer Mühle, Salzbrunn, Beelitz bis nach Zauchwitz. Es umfasst die Obere Nieplitz und die ihr zugeordneten Fließe und Gräben, wie das Bardenitzer Fließ, den Friedrichsgraben, den Mühlengraben oder den Graben 550. Das Fließgewässersystem ist durch verschiedene Gewässerregulierungen geprägt. Daneben sind kleinere Feucht-wiesen und Laubmischwälder, ein Wald bestandener Dünen-komplex bei Niebel/Buchholz, ein Sauer-Zwischenmoorbereich bei Elsholz sowie Binnensalzstellen bei Salzbrunn und Schlalach Bestandteile des FFH-Gebiets Obere Nieplitz.

Anmerkung: Infolge der 3. Erhaltungszielverordnung vom 19. Oktober 2016 wurden die  Grenzen des Gebiets angepasst.

Geschützte Tier- und Pflanzenarten (Auswahl)

Tiere:
  • Amphibien: Kammmolch, Knoblauchkröte, Moorfrosch, Bergmolch
  • Fische: Bachneunauge
  • Insekten: Eremit, Hirschkäfer, Feuerfalter, Helm-Azurjungfer
  • Säugetiere: Mopsfledermaus, Großer Abendsegler  
  • Weichtiere: Große Flussmuschel, Große Flussmuschel, Malermuschel

Geschützte Lebensraumtypen (Auswahl)

  • Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen
  • Dünen mit offenen Grasflächen
  • Flüsse der planaren bis montanen Stufe
  • Mitteleuropäische Flechten-Kiefernwälder
  • Natürliche eutrophe Seen 
  • Salzwiesen im Binnenland
  • Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald

Mögliche Maßnahmen / Maßnahmenschwerpunkte (Auswahl)

Die künstlich angelegten Kleingewässer wie Apothekerteich, Reichhelmsteich, Nichelmanns Teich, Mühlenteich bei Hermanns-mühle oder Forellenteich, sind potenzielle Habitatgewässer für Amphibien. Für eine Verbesserung des Erhaltungszustandes sollten naturnähere Strukturen geschaffen werden, die auch die Etablierung von Amphibien erleichtern. Dazu sind mittelfristig die ufernahen Gehölze bei Bedarf zu entfernen. Mit dieser Maßnahme wird auch die Beschattung von Reproduktionsbereichen von Libellen und Amphibien herabgesetzt.

Gefährdungen für Fledermäuse und Käfer in dem Gebiet gehen vom Verlust der strukturreichen Altbäume aus. Ein Erhalt der Populationen setzt den Erhalt der alten, höhlenreichen Eichen-bestände voraus. Insbesondere die von Eremiten besiedelten und gekennzeichneten Eichen dürfen nicht entnommen werden. Außerdem sollten weitere Alt-Eichen (z.B. als Methusalem-Bäume) und Altholzinseln als nutzungsfrei ausgewiesen werden, um eine Vernetzung von Altbäumen zur Ausbreitung von totholzlebenden Käferarten und als potenzielle Quartierbäume für Fledermäuse bereitzustellen.

Zum Schutz des Großen Feuerfalters sollte die Ufermahd in den betroffenen Bereichen nach Artenschutzgesichtspunkten durch-geführt werden.

Für den Erhalt der Binnensalzstellen sind hohe Grundwasser-stände, mit zumindest periodisch aufsteigendem Grundwasser zu gewährleisten. Außerdem ist eine Extensivierung der Flächen-nutzung anzustreben.

Aktuelles

Ansprechpartner

Naturwacht im Naturpark Nuthe-Nieplitz

Stützpunkt Treuenbrietzen

Ingo Höhne
Tel. 03 37 48 / 13 573  
E-Mail schreiben

Stützpunkt Dobbrikow

Paula Menzel
Tel. 03 37 32 / 50 631
E-Mail schreiben

Managementplan

Managementplan für die FFH-Gebiet Obere Nieplitz

Hrsg.: Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MUGV), Potsdam (2015).

LIFE Trockenrasen

In diesem Projekt ist die Stiftung ebenfalls in dem Natura 2000-Gebiet aktiv:
www.life-trockenrasen.de

Nach oben